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Radikale
Zeitgenossenschaft

Spielzeit

2025/26
Vorschau

Liebes Publikum,

nach über zwanzig Jahren unter der Leitung von Ulrich Greb beginnt eine neue Zeit am Schlosstheater Moers. Ab September 2025 übernehmen wir – die Regisseure Jakob Arnold und Daniel Kunze – die Intendanz des Hauses. Wir freuen uns sehr, Ihnen das Programm der Spielzeit 2025/26 vorzustellen.

Unter dem Leitmotiv „Radikale Zeitgenossenschaft“ beschäftigen wir uns mit Themen, die unsere Gegenwart durchziehen – auf komische, ernste, absurde oder poetische Weise: mit Krieg und Frieden, mit den Folgen des Rechtspopulismus, mit Einsamkeit als stiller Epidemie unserer Zeit, mit dem Umgang mit Verlust – und mit der Frage, was Aufopferung heute bedeutet.

Darüber hinaus erwartet Sie ein vielfältiges Angebot: Mit der Reihe Ensemble Total lernen Sie unser neues Ensemble in eigens entwickelten Stücken und ungewöhnlichen Formaten kennen. Eine Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste ermöglicht innovative Arbeiten junger Regisseur*innen. Zudem findet das mittlerweile 34. Penguin’s Days Festival statt – mit starken Inszenierungen für junges Publikum.

Auch baulich bewegt sich etwas: Wir begleiten den Prozess hin zur neuen Spielstätte Das Weiße Haus. Die Bühne wird künftig mehr Raum für Zuschauer*innen bieten – und sich zugleich stärker mit Bildung, Wissenschaft und Stadtgesellschaft vernetzen können.

Freuen Sie sich auf eine Spielzeit voller Neuentdeckungen: eine Uraufführung, eine deutschsprachige Erstaufführung, eine internationale Koproduktion – und viele weitere Produktionen, die das Theater als Ort der Gegenwart erlebbar machen.

Wir freuen uns auf Sie!

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Spielzeit

2025/26

  • Der Frieden

    Image placeholder Der Frieden

    nach Aristophanes

    PREMIERE: Samstag 25.10.25

    Krieg riecht nicht nach Blut, sondern nach Scheiße. Den Gestank will der kriegsmüde Weinbauer Trygaios nicht länger ertragen, denn seit dreizehn Jahren wütet der Krieg zwischen Athen und Sparta. Da er die ewigen Kriege der Griechen satt hat, sucht er sich gemäß einer Prophezeiung einen Mistkäfer und fliegt auf ihm zu den Göttern auf den Olymp. Er will herausfinden, was Zeus mit den Griechen vorhat und so vielleicht den Krieg beenden. Auf dem Olymp erfährt er von Gott Hermes, dass die anderen Götter sich zurückgezogen haben, da sie von den Menschen enttäuscht sind. Nur Polemos, der Gott des Krieges, sei noch hier und werde ganz Griechenland bald in seinem großen Mörser zerstampfen. Die Göttin des Friedens sei von ihm in einen Schacht geworfen worden, der sich zufällig im Garten von Trygaios befinde. Trygaios versucht nun, den Frieden auszugraben. Währenddessen besuchen ihn unterschiedliche Menschen, von der Korbflechterin bis zum Kriegsgeräte-Fabrikanten, die alle ihre eigenen Erwartungen an Krieg und Frieden haben. Der Krieg schafft unzählige Tragödien und seit Aristophanes, dem „Vater der Komödie“, auch Lustspiele. Mit Der Frieden hat er eine raue Komödie geschaffen, in der die einfache Unterscheidung in Gut und Böse nicht leicht zu treffen ist. Kriegsgewinnler und -verlierer werden Friedensgewinnlern und -verlierern gegenübergestellt. Die Grundfrage, warum Menschen Kriege führen, wird dadurch nicht nur emotional, sondern auch humorvoll gestellt. Ein altes Märchen über moderne Menschen. Ein Gleichnis, das mit viel Fantasie auf unsere Realität schaut. Das Ensemble wird den antiken Text von Aristophanes in der Bearbeitung des französischen Theatermachers Antoine Vitez für unsere Zeit weiterentwickeln – eine Zeit, in der jeder den Frieden herbeisehnt: Durch Abrüsten, durch Stärke, oder als größten Deal aller Zeiten.

  • Anfall und Ente

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    von Sigrid Behrens

    PREMIERE: Donnerstag 27.11.25

    Ente liebt die Stille, das sanfte Plätschern des Wassers. Anfall will Neues entdecken, Abenteuer erleben. Als Hundi, Entes Kuscheltier, spurlos verschwindet, muss auch Ente die vertrauten Pfade verlassen. Das ungleiche Team macht sich gemeinsam auf die Suche. 

    Sie begegnen eigenartigen Gestalten, schließen Freundschaft mit einem pfundigen Pfannkuchen, einer wirbelnden Kissenschlacht, einem weisen Pinguin und dem verträumten Trüddelschmopf. Schließlich bauen sie eine Rakete, verlassen die Erde, überqueren den Nordpol und wagen den Sprung ins All. Doch so spannend ihre Erlebnisse sind, so innig die Freundschaften: Keiner kann helfen, Hundi bleibt verschwunden.

    Auf poetische Weise erzählt diese Geschichte vom Verlieren und Finden, vom Wagnis des Neuanfangs und dem Mut, das Unbekannte zu erkunden. Spielerisch stellt Anfall und Ente die großen Fragen des Lebens: Wo beginnt unser Sein? Wo endet es? Was war, bevor wir auf die Erde kamen? Und was wird, wenn wir sie eines Tages verlassen? Gilt hier: Ente gut, alles gut? Und wohnt jedem Anfall ein Zauber inne? 

  • Söhne

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    von Marine Bachelot Nguyen und David Gauchard

    PREMIERE: Samstag 13.12.25

    Das Monologstück Söhne zeichnet das eindringliche Porträt einer Familie, die an den gesellschaftlichen und politischen Spannungen unserer Zeit zu zerbrechen droht. Im Mittelpunkt steht Cathy, eine Apothekerin aus einer französischen Kleinstadt, die aus bescheidenen Verhältnissen stammt. Ihre Familie – ihr Mann und ihre beiden Söhne – waren bislang stets ihr Lebensmittelpunkt. In konservativ-katholischen Zirkeln findet sie Anschluss an die wohlhabende Gesellschaftsschicht, in denen es selbstverständlich erscheint, rechtskonservativ zu wählen. Ihr Engagement gegen gesellschaftliche Veränderungen – etwa die Ehe für alle – gibt ihr ein neues Gefühl von Bedeutung, während sie zunehmend in rechtes Denken abdriftet.

    Durch Cathys neues Engagement verliert sie das Wohl ihrer Familie aus den Augen. Ihre Söhne entwickeln sich in gegensätzliche Richtungen: Einer radikalisiert sich und zeigt rechtsextreme Tendenzen, während der andere seine Homosexualität ausleben möchte, sich aber gezwungen sieht, das vor der Gesellschaft und seiner Familie zu verbergen. Erst als die Familie zerbricht, erkennt Cathy das Leid, das sie verursacht hat.

    Die französisch-vietnamesische Autorin Marine Bachelot Nguyen führt das Publikum mit einfühlsamer und zugänglicher Sprache an die politischen Bruchlinien unserer Zeit heran. Sie nutzt den Monolog einer Mutter, um den Riss innerhalb einer Familie erlebbar zu machen, und zeigt auf, wie sich politische Ideologien in das private Leben einschreiben. Basierend auf Recherchen und Interviews steht Söhne in der Tradition von Annie Ernaux und wirft einen schonungslosen Blick auf unsere gesellschaftliche Realität.

  • Wo sind denn alle?

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    von Leo Meier und Emil Borgeest

    PREMIERE: Donnerstag 26.02.26

    Vier Nachbar*innen, vier Leben. Sie kaufen Obst, gestehen sich ihre Liebe und singen gemeinsam Lieder. Sie fühlen sich einander nah und dann, ganz plötzlich und von einem Moment auf den nächsten: fern. Das versuchen sie zu erklären. Und zu verstehen. Glücklicherweise kommt Olaf Meier, der fast 30 Jahre die Telefonseelsorge Duisburg / Mühlheim / Oberhausen geleitet hat, in unsere kleine Gesellschaft. Vielleicht kann er uns dabei helfen, mit dieser verdammten Einsamkeit umzugehen

    Nach den Publikumserfolgen zwei herren von real madrid und fünf minuten stille schreibt Leo Meier nun zusammen mit Emil Borgeest ein neues Stück für das S.T.M. Gemeinsam mit dem Ensemble stellen sie zentrale Fragen unserer Zeit: Wie entsteht Gemeinschaft? Wie entsteht Einsamkeit? Und: Wo sind denn alle? 

  • Ruf des Lebens

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    nach Arthur Schnitzler

    PREMIERE: Donnerstag 30.04.26

    Aufopferungsvoll pflegt Marie ihren bettlägerigen Vater. Der alte Tyrann klammert sich an sie, beharrt auf ihrer ständigen Anwesenheit im Krankenzimmer. Seit drei Jahren hat Marie das Haus kaum verlassen. Als sie sich in einen jungen Soldaten verliebt, scheint ein Ausweg greifbar – doch sie ahnt nicht, dass er sich längst entschieden hat. Nicht für sie, sondern für den Krieg. Denn das Vaterland muss verteidigt werden.

    Schnitzler zeichnet in diesem selten gespielten Theaterstück ein Dilemma, das aktueller ist, als es auf den ersten Blick scheint: die Unvereinbarkeit von Pflicht und Selbstbestimmung, an der viele pflegende Angehörige bis heute zu scheitern drohen. Doch Ruf des Lebens ist mehr als das Porträt einer aufopfernden Tochter – es ist die Anatomie einer sterbenden Gesellschaft. Nicht nur Maries Vater, sondern alle Figuren sind dem Untergang geweiht, erstarrt in einem System aus Krieg, Verdrängung, Pflichtgefühl und Opferbereitschaft.

    Der Theaterabend verbindet zentrale Motive aus Schnitzlers Ruf des Lebens mit anderen Texten des Autors, der als einer der wichtigsten Vertreter der literarischen Moderne gilt. Der „Dichter für Schwindelfreie“ zeigt in seinen Werken eine Gesellschaft am Abgrund, geprägt von überlebten Konventionen, von unerfüllten Liebeswünschen, Lebensängsten und der verzweifelten Suche nach Sinn.

  • Kooperation Folkwang

    Ein Stück in Zusammenarbeit des S.T.M. und der FolkwangUniversität der Künste

    PREMIERE: Samstag 06.06.26

    Das Schlosstheater Moers war immer eine Kaderschmiede und ein Sprungbrett für junge Künstler*innen. Diese Tradition führen wir weiter und kooperieren ab der Spielzeit 2025/26 mit der Folkwang Universität der Künste, der größten Kunst-Universität in NRW. Studierende aus dem Studiengang Regie erarbeiten pro Spielzeit ein Stück und bringen dieses in der Kapelle zur Aufführung. Eine Besonderheit dieses Projekts: Es bringt angehende Schauspieler:innen, Tänzer:innen, Musical-Darsteller:innen, Opernsänger:innen und Performer:innen mit den Ensemble-Mitgliedern des Schlosstheater Moers zusammen.

    Wir freuen uns auf junge, innovative, überraschende Theaterabende!

  • Penguin’s Days 

    FESTIVAL: 15. bis 29. Juni 2026

    Vom 15. bis 29. Juni lädt das 34. Kinder- und Jugendtheaterfestival Penguin’s Days zu einem vielfältigen Programm ein. Mit interaktiven Inszenierungen für junge Menschen aller Altersgruppen eröffnet das Festival neue Perspektiven, fördert Empathie – und setzt ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und Intoleranz.

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